Achtung – Liebestolle Rehe machen Straßen unsicher

Der Hegering Gladbeck warnt vor erhöhter Unfallgefahr

Wenn Rehe ab Mitte Juli „auf Wolke sieben“ schweben, wird es gefährlich auf deutschen Straßen. Blind vor Liebe überqueren die Tiere auch tagsüber vermehrt die Fahrbahn. Besonders auf stark befahrenen Landstraßen steigt in der Paarungszeit, von Mitte Juli bis Mitte August, das Risiko eines Wildunfalles. Autofahrer sollten deshalb entsprechend langsam fahren, um rechtzeitig bremsen zu können.
Über 140.000 Kilometer Straßen zerschneiden die Landschaft. Da ist es unvermeidbar, das Reh, Wildschwein und Co, auf ihrem Weg durch Wald und Flur, Fahrwege passieren.

Verkehrsteilnehmer sollten das Unfallrisiko nicht unterschätzen, wie Unfallstatistiken zeigen. Von April 2021 bis März 2022 kollidierten in der BRD 240.388 Fahrzeuge mit großen Wildtieren. 209.300 Rehe, 23.808 Stücke Schwarzwild, 4.315 Stück Damwild und 2.965 Stück Rotwild (Quelle: DJV) verloren ihr Leben auf der Straße. Jährlich verletzen sich bei Wildunfällen zahlreiche Menschen und mehrere Dutzende von ihnen sterben.

Vor allem in waldreichen Gebieten sollten die Autofahrer stets aufmerksam fahren und die Straßenränder im Auge behalten. Dabei ist doppelte Vorsicht geboten, denn ein Reh kommt selten allein. Oft folgt einer Ricke ein interessierter Rehbock aber auch ein Kitz.

Taucht ein Wildtier an der Fahrbahn auf, sollte das Licht sofort abgeblendet, das Fahrzeug gebremst und gleichzeitig das Signalhorn betätigt werden. Ist ein Zusammenstoß nicht zu verhindern, bleibt dem Fahrer nur eine Vollbremsung übrig. Dabei sollte er das Lenkrad gerade halten.

Gefährlich sind unkontrollierte Ausweichmanöver, da das Auto, vor allen bei hohen Geschwindigkeiten, sehr schnell ins Schleudern gerät und oftmals erst in der Böschung oder an einem Baum zum Stillstand kommt. Glauben Sie mir, verehrte Leser, Böschung und Baum sind stärker als Sie.

Ursache für die vermehrte Aktivität der Rehe ist ihr aufwendiges Liebeswerben. Bei Annäherung eines Rehbockes ergreift das paarungsbereite Weibchen zunächst die Flucht, um ihren Galan dann mit einer verheißungsvollen Duftspur hinter sich her zu locken. Durch Wald, Feld und über Straßen hinwegführende Verfolgungsjagden sind dabei nicht ungewöhnlich.
Rehe vergessen nun einmal in der Zeit der Paarung jegliche Vorsicht.- Das soll es bei uns Menschen ja ebenfalls geben.

Darum rät der Hegering Gladbeck: Augen auf und erhöhte Vorsicht beim Steuern Ihres Fahrzeuges während der Paarungszeit des Rehwildes.

Fahren Sie immer mit der nötigen Vorsicht und kommen Sie stets wieder gesund zu Hause an.


Gerd Tersluisen (Hegering Gladbeck)