In Kürze informieren wir Sie hier rund um das Jagdgebrauchshundewesen und um Jagdhunderassen.

Nachrichten zum Thema „Hunde“

Der Internetredaktion fiel vor einiger Zeit eine Broschüre des DJV aus dem Jahr 1970 in die Hand, die sich mit der Entwicklung des Hundes zum Jagdgefährten beschäftigt. Daraus möchten wir hier einen Artikel wiedergeben:

Jagdgefährten seit Jahrtausenden

wauziDer brauchbarste Jagdgehilfe des Menschen, der Hund, erscheint erstmals gegen Ende der Altsteinzeit (um 10.000 v.Chr.). Mit dem Schwinden des Eises der vierten und letzten Eiszeit und zunehmender Erwärmung treten gewaltige Veränderungen der Umwelt auf. Tundra und Ren weichen nach Norden; in Deutschland wachsen Busch und Wald, während im Norden und Inneren Afrikas große Gebiete austrocknen. Allmählich passt sich der Mensch den neuen Verhältnissen und Möglichkeiten an. In dieser Zeit der Umwälzungen gewinnt er den Hund als Haustier, der von nun an sein treuester Begleiter wird und ihm bis zum ewigen Eis des Nordens und den heißen Wüstendes Südens folgt. Sicher hat es Jahrhunderte oder gar Jahrtausende gedauert, bis der Hund vom reinen Haustier, Fleischlieferanten, Wachhund, Hütehund… zum Jagdhund „avancierte“.

Je weiter und höher der Mensch sich entwickelte, um so mehr verlor er seine natürlichen Instinkte. So wurde der dem Wild im Auffinden und verfolgen immer mehr unterlegen. Hier nun vollbrachte der Mensch seine erste große geistige Anstrengung, er nahm zum Aufspüren der Tiere den Instinkt und die Sinne eines anderen Tieres in Anspruch! – „Damit tritt der Hund in die Jagd ein, und das ist der einzige denkbare, wirkliche „Fortschritt“ bei der Jagd…   Der Mensch hat nichts anderes getan, als dass er den instinktiven Jagdstil des Hundes verbesserte und die Zweckmäßigkeit einer Zusammenarbeit anpasste.“ (Josè Ortega Y Gasset) Wenn sich auch bis heute nicht ergründen ließ, wie sich unsere eurasischen hängeohrigen Jagdhunde vom Wolf her entwickelt haben, so steht doch fest, dass sie vom canius segusius, der Keltenbracke abstammen.

Der griechische Schriftsteller Arrian, ein Zeitgenosse des Antonius Pius und Mark Aurel, beschreibt um die Jahrhundertwende die Jagd der Donaukelten und ihrer Jagdhunde. Aus Vorliebe für den Windhund erwähnt der Sportjäger Arrian den „Segusier“ nur beiläufig.  Es fiel ihm jedoch auf, dass dieser etwas langsamere und bedächtige Hund, der für eine Hetzjagd nicht in Frage kam, über eine sehr feine Nase verfügte, dies es ihm ermöglichte, auch der kalten Fährte zu folgen. Bereits hier sind zwei Gruppen von Hunden zu unterscheiden: Der nach dem Gesicht hetzende, schnelle Windhund, wie ihn die Steppenvölker entwickelten, und der Spürhund, Waldhund, die Bracke schlechthin, die nicht hetzt, sondern mit tiefer Nase die Fährte verfolgt, die jagt. Während der Windhund schneller und stärker als das Wild sein, es einholen oder packen muss, ist der jagende Hund des Waldjägers langsamer, aber ausdauernder als das Wild. Die weitere Entwicklung führt von der Keltenbracke und ihren reinsten Nachkommen, der Bracke zu unseren Schweißhunden, den Leitbracken. Dann erscheinen die kleinen langhaarigen Stöberhunde, die zu den Vorstehhunden hinüberleiteten. Die Erdhunde schließlich führen uns über die „Zwergbracke“ zu den Terriers, die schon sehr stark andere Rassekomponenten aufwiesen.

Wie haben bei allen Rassen und Schlägen hochveranlagte und leistungsstarke Tiere. Doch je mannigfaltiger die Ahnenreihe, desto mannigfaltiger auch die Anlagen und Arbeitseigenschaften.   Der ernsthafte Jäger prüfe daher bei der Anschaffung eines Hundes, die einzelnen Stämme und ihre Leistungslinie und frage, mit welchem Hund er in seinem Revier am weidgerechtesten jagen kann. Der griechische Schriftsteller Xenophon sagt, Jagd und Hunde seien Erfindungen der Götter! Der bereits erwähnte Arrian lässt uns wissen, dass schon die Donaukelten ihren Hunden besondere Pflege angedeihen ließen. Wer sich also ein Tier zu Genossen erwählt, hat auch die Pflicht, für es zu sorgen. Dazu gehören neben einer geordneten Unterbringung, guter Behandlung und Führung auch die Gesunderhaltung und der Schutz vor Krankheiten und Seuchen. Wir sind heute in der glücklichen Lage, durch entsprechende Fütterung, Medikamente und insbesondere durch Schutzimpfungen jahrhundertelang gefürchtete Krankheiten und Seuchen von unseren Hunden fernzuhalten und zu bekämpfen.

Denn nur der gesunde Hund kann die Leistungen erbringen, die wir von ihm erwarten und verlangen.

Alle Termine der Hundeprüfungen finden Sie unter der Internetseite der Kreisjaegerschaft-Recklinghausen.