Anno 1927

trafen sich 17 in Gladbeck ansässige Jäger in der Gaststätte Arnold Dahmen, um dort den Jagdclub „Horrido“ zu gründen. Anwesend waren die Herren Anton Balter, A.Dahmen, L.Diehl, M.Freund, A.Fröhlich, H.Gosepath, Hegener, W.Herber, Dr.L.Hoppe, H.Lalk sen., Schulze-Witteborg, Norpoth, Th.Rennebaum, H.Schulte-Strathaus, H.Lalk, jun., K. van Suntum und P.Surmann.

Aus dem Gefühl der Verantwortung setzte man sich zum Ziel, die dem Club beigetretenen Jäger zur Hege und zu waidmännischem Jagen in den Revieren anzuhalten. Außerdem schloß man sich dem preußischen Landesjagdverband an.

Neben dem Preußischen Landesjagdverband gab es 1927 noch den „Allgemeiner Deutscher Jagdschutz Verein (A.D.J.V.)“, auch diesem gehörten 15 Gladbecker Jäger an. Unter anderem Dr.L.van Ahlen, A.Bieker, E.Bodemann, F.Küster, F.Föhringer, F.Norpoth, S.Röttgen, W.Braunsteiner, Dr.med. Braunsteiner, Al.Balter, An.Balter, A.Borghoff, A.Dahmen, G.Koop und H.Lalk.
Aus heutiger Sicht ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, daß diese Herren die Basis waren, die zur Gründung unseres Hegeringes geführt hat. Das Gründungsmitglied Adolf Fröhlich wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Bald nach der Gründung wurde dem Club ein Bläserkorps angegliedert (welches sich im Laufe der Zeit jedoch wieder auflöste), Prüfungen für Jagdhunde abgehalten und jagdliches Übungsschießen bei Klopries in Scholven veranstaltet.

Anno 1929

übernahm Herr Schulze-Wittebrock den Vorsitz für drei Jahre. In dieser Zeit erfolgte eine reger Schriftverkehr mit dem Preußischen Landesjagdverband, der die Jagdvereine zur Mitarbeit am neuen Jagdgesetz aufforderte. Es handelte sich dabei um die Vorbereitungen, die im Jahre 1934 zum Reichsjagdgesetz geführt haben.

Anno 1933

übernahm dann Dr. Lothar Hoppe den Vorsitz des Jagdclub „Horrido“, der bis dato 73 Mitglieder zählte.
Angeregt wurden durch ihn insbesondere die Verabredung von Hegemaßnahmen und die jagdliche Disskussion. U.a. wurde im Herbst ein Hubertusfest gefeiert.
Nach 1933 veränderten sich die internen und organisatorischen Abläufe im Clubleben grundlegend. Jagdversammlungen wurden anmeldepflichtig. Eines Abend erschien bei einer genehmigten Versammlung der damalige Ortsgruppenleiter der NSDAP und erkundigte sich nach der Zugehörigkeit der einzelnen Clubmitglieder zur NSDAP. Da niemand „der Partei“ angehörte, konnte Dr. Hoppe Hegeringleiter bleiben, besser gesagt, er wurde mit der Leitung des Vereins betraut. Ein nachdenkenswertes, geschichtliches Ereignis.

Anno 1934

wurden, nach Inkrafttreten des neuen Reichsjagdgesetzes die örtlichen Jagdvereine automatisch zu Hegeringen umfunktioniert und einer Kreisgruppe unterstellt.. Der Hegering Gladbeck wurde der Kreisgruppe Gelsenkirchen angeschlossen, sämtliche Jäger Zwangsmitglieder der „Deutschen Jägerschaft“. Eigenständige Jagdzeitschriften wurden untersagt, einziges Fachorgan war die „Deutsche Jägerzeitung“. In diese Zeit fällt auch die Einführung der Jägerprüfung zur Erlangung des Jagdscheines.

Anno 1945

Nach dem zweiten Weltkrieg änderte sich die Situation der Jäger grundlegend. Sämtliche Waffen mußten abgegeben werden, jede jagdliche Tätigkeit wurde untersagt und sämtliche Jagdvereine verboten. Dieser Zustand dauerte drei Jahre. Die Wildschäden der Gladbecker Landwirte nahmen ein nie gekanntes Ausmaß an und führte zu masssiven und berechtigten Beschwerden.
Diese wiederum führten dazu, daß die britische Besatzungsbehörde sieben Erlaubnisscheine zur Führung von Waffen für die Gladbecker Jäger erteilte. Auflage war u.a. die Bekämpfung von Raubwild und Kaninchen.

Anno 1948

regte sich die Vereinstätigkeit wieder. Die erste Hegeringversammlung nach dem Kriege fand am 4. September 1948 bei van Suntum statt.

In einer Diskussion um die sieben, seiner Meinung nach viel zu wenigen, Erlaubnisscheine zwischen Hegeringleiter Dr. Hoppe und dem britischen Kommandanten Bill Norvell, lehnte Dr. Hoppe es als Hegeringleiter ab, eine Waffe zu führen, um keine Sonderstellung einzunehmen. Bill Norvell war davon scheinbar beeindruckt und wenige Tage später wurden 20 Genehmigungen erteilt. Aber nicht nur das, als es an Munition fehlte, half der britische Kommandant auch hier weiter und besorgte sie den Gladbecker Jägern.

Anno 1949

erwog man die Abtrennung der Hegeringe Gladbeck und Bottrop aus der Kreisebene Gelsenkirchen und und die Neugründung eines Kreises Gladbeck, Bottrop und Kirchhellen.

Anno 1952

erhielt Deutschland seine Jagdhoheit zurück. Im gleichen Jahr feierte der Hegering sein 25-jähriges Bestehen.

Anno 1961

gab Dr. Lothar Hoppe sein Amt als Hegeringleiter nach 28 Jahre ab und blieb von 1961 bis zu seinem Tode 1983 Ehrenvorsitzenderder des Hegering. Der Bauunternehmer Carl Dume übernahm das Amt des Hegeringleiters bis 1969. Auch in diesen Jahren wurde die Arbeit nicht weniger.

Anno 1969

Wechselte der Vorsitz erneut. Bergwerksdirektor Dr. Hans Sievers übernahm die Leitung des Hegeringes.

Anno 1977

Auf der JHV im Jahre wechselte der Vorsitz zu Wilhelm ter Glane. Diesem blieb jedoch aufgrund seiner schweren Krankheit 1980 nur eine kurze Amtszeit. Bis zur Jahreshauptversammlung 1981 führte Gert Hoppe als 2. Vorsitzender den Hegering. Wilhelm ter Glane verstab im August 1981.

Anno 1981

Von 1981 bis 1987 leitete Eduard Siemes den Hegering, bis er sein Amt an den neugewählten Hegeringleiter Gert Hope abgab. In diese Zeit fiel u.a. auch die Eintragung des Hegeringes in das Vereinsregister beim Amtsgericht Gladbeck (26.04.1983) und die Ausarbeitung und Verabschiedung der Vereinssatzung.

Anno 1982

wurde der Grundstein für das heutige Bläsercorps des Hegerings Gladbeck, die „Ellinghorster Jagdbläser“ gelegt. Das Bläsercorps, das sich an vielen Landeswettbewerben beteiligte und u.a. div. goldene Hornfesselspangen errrang, ist heute aus dem Hegering nicht mehr wegzudenken und ein fester Bestandteil geworden.

Anno 1987

Nun wurde der Vorsitz des Hegeringes von Gert Hoppe übernommen, der den Hegering bis zum heutigen Tag leitet.

Anno 1997

wurde mit großem Aufwand und viel Arbeit die Satzung erneut überarbeitet und den heutigen Anforderungen angepasst.

Anno 2001

Seit Mai 2001 war der Hegering dann auch im Internet vertreten und passte sich so den neuen technischen Erfordernissen an. Auf dem Tag der Umwelt präsentierte er sich erstmals mit einem Informationsstand der Öffentlichkeit.

DER HEGERING HEUTE

Zusammen mit den örtlichen Schützenvereinen, den Reitern, Falknern und Jagdstudenten werden regelmäßig Hubertusmessen durchgeführt, die immer gut besucht sind. Sie finden in unterschiedlichen Kirchen im Stadtgebiet statt. Den musikalischen Rahmen stellt das Bläserkorps. Ausgangspunkt dazu war eine Jägermesse unter freiem Himmel auf dem Hof Borgwerth am 1.Mai 1991.

Seit 1987 werden revierübergreifende Taubenjagdtage angeboten, die auch revierlosen Jägern eine Möglichkeit zur Jagdausübung geben.

Seit über 25 Jahre gibt es die erfolgreiche Aktion „Sauberer Wald“, die in Kooperation mit der Landjugend durchgeführt wird und bei der große Mengen von Müll aus den heimischen Grünflächen entsorgt wurden.

Jährlich werden die Hegeringsmeisterschaften im jagdlichen Schießen durchgeführt, kombiniert mit der Möglichkeit zur Erlangung der Jahresschießnadel.

Prüfungen zum Bläser-Hutabzeichen von der Kreisjägerschaft Recklinghausen finden ab 2007 im Bürgerhaus-Ost, Bülserstr. 172, 45966 Gladbeck statt.

Es werden gemeinsame Ausflüge unternommen, Stammtische mit interessanten
Referenten angeboten und viele Hegeringsfeste gefeiert.

Auch im Jagdjahr 2011 wird es wieder einige interessante Veranstaltungen geben.