Verspätete Wünsche zum neuen Jagdjahr

Es ist wieder einmal so weit. Das Rehwild steht nach langer karger Winteräsung wieder auf den Wiesen und Saaten. Es ist leicht zu beobachten und einzelne Böcke sind gut zu bestätigen. Bei allen Gelegenheiten und zu allen Tageszeiten, fahre ich ins Revier. Die Wildbestandsaufnahme mit Hilfe der Kamera ist meine Aufgabe, eine Aufgabe, die ich gerne erfülle. Ein reifer Bock wurde im letzten Jahre von mir fotografiert und von meinen Jagdfreunden für den Abschuss vorgesehen. Es kam aber anders. Der Kerl lag sechs Wochen nach den Aufnahmen in der benachbarten Autobahnauffahrt, von Rädern zermalmt.

Doch wie zeigen sich die anderen reifen Böcke in diesem Jahre? Halten die Jährlinge des vergangenen Jahres das, was sie versprochen haben? Wurden sie von den Platzböcken in ein sicheres Territorium abgedrängt? Ist das Geschlechtsverhältnis des Rehwildes in Ordnung? Wie hoch ist deren Bestand?
Der Besuch der einzelnen Höfe und ein Gespräch mit den Bauern pflegt nicht nur das gute Verhältnis untereinander, man erfährt auch viele Dinge, die sich da tuen, im Revier.

Aber nicht nur das Rehwild, die Hauptwildart für viele Jäger unter uns, fasziniert uns in diesen Tagen. Die Hasen preschen über die Saaten, prügeln sich und tanzen so ihren Hochzeitsreigen. Der Fasan gockelt in den Brüchern. Seine Flatterbalz ist weithin zu vernehmen. Er erfreut uns mit seinem farbenprächtigen Federkleid. Was machen die Turmfalken und Schleiereulen in den anliegenden Scheunen der Höfe des Revieres?
Ist der Steinkauz noch immer auf der abgebrochenen Eiche im Revier zu finden? Er brütete dort im vergangenen Jahr und war tagsüber ständig auf der Bruchkante seines Brutbaumes zu finden.

Es riecht nach Frühling, überall. Die Vegetation wächst und erfreut uns mit verschwenderischer Farbenpracht. Die Zugvögel kehren zurück. Die ersten Sänger lassen schon seit Wochen Ihre Stimmen erschallen.
Trotz Corona macht es wieder Freude, ins Revier zu gehen und dort die Jagdeinrichtungen zu kontrollieren.
Sicherlich ist es keine schlechte Idee, seine Jagdwaffen einer genauen Inspektion zu unterziehen und den Schießplatz zu besuchen.

Packen Sie es an.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen im jungen Jagdjahr ein frohes Jagen. Genießen Sie den Frühling, erleben sie jede Sekunde im Revier, jagen Sie und….bleiben Sie gesund:

Waidmannsheil

Ihr Gerd Tersluisen (Hegering Gladbeck)