Es ist wieder einmal so weit. Die zerbrechlichen Schönheiten der Schöpfung, die Schmetterlinge, gaukeln nunmehr durch unsere Gärten. Sie fliegen ihre bevorzugten Futterpflanzen an und sind dort gut zu beobachten.
Der Sommerflieder ist eine solche Futterpflanze. Wer ihn in seinem Garten hat, sollte sich doch einmal für eine Stunde ruhig vor den blühenden Flieder setzen und das Leben und Treiben dort beobachten. Er wird erstaunt sein, was dort alles taumelt, gaukelt, schwebt und flattert, er wird erstaunt sein über die Vielfalt und die Menge der Falter, die den Besuch des bunten Flieders wagen.
Was wissen wir von unseren Schmetterligen?
Was wissen wir von den Schmetterlingen, diesen anmutigen Wesen mit ihrem faszinierenden Farben- und Formenreichtum, ihrer geheimnisvollen Entwickelung von der unbeholfenen Raupe zum geflügelten Falter? Mit Leichtigkeit entfliehen sie der Erdenschwere, schweben von Blume zu Blume und naschen vom offensichtlich köstlichen Nektar. – Fühlen sich die Menschen zu diesen elfenhaften Wesen hingezogen, um sich an ihrer Farbenpracht zu erfreuen, oder hoffen sie dem Geheimnis der Wiedergeburt oder der Unsterblichkeit auf die Spur zu kommen?
Der Sommerflieder, eine „Kneipe“ für Schmetterlinge.
Der Sommerflieder ist für die Schmetterlinge eine Art „Kneipe“. Sie kommen immer wieder zurück und können es nicht unterlassen, sich am Nektar der Blüten zu berauschen. Den Eindruck kann man jedenfalls bei seinen Beobachtungen gewinnen.
Ihre Farben und Formen sind vielfältig. So gleicht nicht ein Schmetterling dem anderen.
Ähnliche individuelle Unterschiede, wie bei uns Menschen, finden wir auch bei den Faltern. Es gibt unterschiedlich große Falter innerhalb einer Art. Auch gibt es Abweichungen in Farbe und Form. Trotzdem sind die Arten relativ einfach an ihrer Flügelzeichnung zu bestimmen und zu unterscheiden.
Das eigentliche Wunder der „Sommervögel“, wie unsere Schweizer Nachbarn sie nennen, ist die Entwickelung der Falter vom Ei, über Raupe und Puppe, zu einem völlig neuen Lebewesen, dem Schmetterling. Dabei löst sich die Raupe im Stadium der Puppe nahezu völlig auf. Die Raupenorgane werden abgebaut, umgeformt und zu Falterorgangen umgebildet. Auch die äußere Gestalt ändert sich. Diesen Vorgang nennt die Wissenschaft „Metamorphose“. Der kleine Falter benötigt ca. 2 Stunden, um nach dem Schlüpfen seine Flügel voll zu entwickeln, zu festigen und lebensfroh ins Sonnenlicht zu starten.
Nur wenige Sommervögel überwintern. Die meisten beenden ihr Leben nach Paarung und Eiablage.
Nun, liebe Leser, genießen Sie die Wunder der Schöpfung, berauschen Sie sich an dem Formen- und Farbenreichtum dieser herrlichen Gaukler der Luft. Genießen Sie unsere schöne und vielfältige Natur; tauchen Sie ein ins Reich der Feen und Elfen.
Gerd Tersluisen (Hegering Gladbeck)
Bildnachweis:
- Perlmutterfalter: Gerd Tersluisen
- Distelfalter: Gerd Tersluisen
- Schwalbenschwanz: Gerd Tersluisen
- Admiral-Falter: Gerd Tersluisen