Mulchen

Nach einer Anregung der Herren Ammann und Dr. Brauneis.

Es ist offensichtlich zum Volkssport geworden, selbst in der Brut- und Setzzeit unserer wilden Freunde, alles „auszuradieren“ was die wirtschaftliche Bearbeitung der Felder stört.

Das gilt nicht nur für den Bereich der Felder, sondern auch für die Bereiche entlang der Straßen und der Wälder. In einer Zeit des großen Artenschwundes und des Insektensterbens, sind solche Maßnahmen nicht zu verstehen.

Die Landwirte und Bauern sind neben der Produktion von Lebensmitteln auch für den Schutz der Landschaft und deren Pflege zuständig. Offensichtlich verstehen aber viele von ihnen den Begriff „Landschaftspflege“ völlig verkehrt. Pflege heißt für sie, Unkräuter zu beseitigen und diese durch wirtschaftlich profitable Nutzpflanzen zu ersetzen.

Das ist es aber nicht.

Unsere Wildtiere, vor allen Dingen unsere Insekten, benötigen den Standort dieser „Unkräuter“ während des ganzen Jahres als wichtigen Lebensraum. Nur dort können sie sich entwickeln.

Das wir Insekten brauchen, ist sicherlich jedem klar geworden.

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass alle Kerfe enorm zurückgingen. Trotz vieler Versuche, die Landschaft mit Blühstreifen zu verschönern und hier Bienenweiden zu schaffen, sind unsere Autoscheiben auch heute noch frei von Überresten toter Insekten. Ich habe jedenfalls seit dem Jahre 2009 kein Scheibenreinigungsmittel gegen Insektenschmutz mehr einsetzen müssen.

Mulchen
Mulchen

Darum meine Bitte an alle Landwirte und Bauern: Mulcht nicht jeden Quadratzentimeter Ackerland. Lasst Hecken und Wegränder stehen. Achtet auch die Raine. In den letzten Jahren erhielt die Ökonomie bei euch einen sehr hohen Stellenwert. Gebt nunmehr der Ökologie mehr Raum in euren Planungen. Eure Väter wussten schon, worauf es ankam. Die förderten noch Insekten, unsere dringend benötigten Bestäuber. Sie boten auch Wildtieren, in den Randstreifenbereichen ihrer Äcker, einen Lebensraum.

Gerd Tersluisen (Hegering Gladbeck)