Von Gerd Tersluisen

Mitten in der Üfter Mark, einem Revier das viele Leser unter Ihnen von den Wildhüter-Seminaren her kennen, begegnete mir eine kräftige Staude mit großen gelben Blüten die ich bis dahin noch nie gesehen hatte. Meine Kenntnisse auf dem Gebiet der Botanik sagten mir sofort, dass es sich hier um eine Alant-Art handeln müsste. Weil mich jede farblich strahlende Blume erfreut und speziell diese Blüten zu Aufnahmen anregten, wurde meine Kamera gefordert.

Zu Hause befragte ich meinen Helfer in allen Wildblumenfragen, „Das Original: Was blüht denn da?“, vom Kosmos Verlag. Und siehe da, ich fand den Weidenblättrigen Alant, der aber nicht mit allen vorgefundenen Merkmalen der Pflanze übereinstimmte. Seine Stiele waren dünn und die Blüten standen hier spärlicher als vorgefunden.

Gut, dass es das Internet gibt. Dort fand ich den Echten Alant, eine Gartenpflanze, die sich mittlerweile auch in der freien Landschaft verbreitet hat. Bei Ihr stimmten die Beschreibungen mit allen vorgefundenen Eigenschaften der Pflanze überein.
Jetzt erwachte meine Neugier.

Der Echte Arland stammt ursprünglich aus Klein- und Zentralasien. Er ist auch in Spanien heimisch. Angebaut wird er u. a. in Deutschland, Holland und auf dem Balkan. Er gedeiht meist an leicht feuchten, halbschattigen Standorten. Seinen Weg in die freie Natur erfolgte durch samentransportierende Vögel und Säugetiere.

Kandierter Alant galt lange Zeit als Leckerbissen. Da viele Menschen auf ihn allergisch reagierten, wird er fast nur noch zur Herstellung von Likör verwendet. Aufgrund seiner schleimlösenden Wirkung ist die Alant-Wurzel auch Bestandteil mancher Hustensäfte.

Der Alant wurde in den Weihebusch eingebunden, der an Maria-Himmelfahrt, dem 15. August, zur Kräuterweihe gebracht wird. Im Sauerland werden in den Kräuterweihebusch so viele Alantblüten, wie Kühe im Stall stehen, eingebunden.

Im Volksglauben galt der Alant als dämonenabwehrend. In der Steiermark räucherte man deswegen mit ihm in den Raunächten (um Weihnachten) die Stuben und Ställe aus.
In der Medizin wurde diese Pflanze gegen vielerlei Gebrechen wie, Bronchialkatarrhen, Husten, Blähungen, Harnverhalten, Magen- Darmbeschwerden, Gelbsucht und Würmern verwendet. Die Einnahme größerer Mengen kann zu Erbrechen, Durchfall, Krämpfen und Lähmungen führen. Daher wird der medizinische Nutzen dieser Pflanze mittlerweile negativ bewertet.

Ihre strahlenden Blüten erfreuen jedenfalls jeden Liebhaber unserer Wildblumen und Pflanzen in der Natur.

Quellen: Wikipedia „Echter Alant“; „Was blüht denn da?“ Verlag Kosmos