Fasan - Foto: Gerd Tersluisen

Wanderungen mit der Josefschule, am 14.04., 16.04. und am 17.04.2015: In diesem Jahre hatte ich die Freude, drei Wanderungen mit den Kindern der Josefschule durchzuführen.

Die Klasse 3A wanderte am 14.04.2015, für die 3b war der 16.04.2015 und für die 4b der 17.04.2015 als Wandertag geplant. Die Klasse 4b konnte im letzten Jahre nicht an der Wanderaktion teilnehmen, daher holte sie ihren Wandertag in diesem Jahre nach.

Blauer Himmel und recht hohe Temperaturen empfingen uns an allen Terminen. Der heißeste Tag war der 14.04. mit 25°C, gemessen um 12.00 Uhr. Alle Kinder schwitzten mächtig und bekamen schwere Füße.

Den Anfang machten wir, wie jedes Jahr, auf dem Hof Im Winkel. Bernd Im Winkel spulte sein fantastisches Lernprogramm ab, das von den Kindern aufgesogen wurde. Ja, es ist schon etwas Besonderes, wenn man dem Landwirt beim Melken seines Milchviehs zuschauen kann und wenn man vieles über die Produktion von Fleisch, Wurst und Milch mit all seinen Sinnen aufnimmt und erfährt. Dass jedes dritte Schwein, jede dritte Kuh, jedes dritte Huhn, jede dritte Kartoffel und jedes dritte Maiskorn von uns nicht verzehrt, sondern weggeworfen wird, machte die Kinder doch nachdenklich. Ihnen wurde verdeutlicht, dass sie jetzt und in Zukunft mit Lebensmitteln sehr vorsichtig umzugehen haben, schließlich würden Millionen Kinder auf unserer Welt hungern.

Der Familie Im Winkel sei an dieser Stelle für ihren unermüdlichen Einsatz in all den Jahren gedankt.

In Wald und Feld blühte die Rasselbande aber mächtig auf. Fege- und Plätzstellen wurden gesucht. Wo sie zu finden sind, gibt es schließlich auch Rehe. Auch wenn die roten Gesellen bei dem schönen Wetter in ihren Liegestühlen lagen und uns sicherlich widerkauend beobachteten, wir sahen sie doch. Eine Gruppe hatte das Glück, zwei hochzeitende Hasen zu beobachten. Eine andere Gruppe erblickte zwei Fasanenhähne und eine Henne und eine weitere Gruppe begegnete einem Rehbock auf sage und schreibe fünf Metern. Ja, das war etwas, das brachte den größten Klassenclown zum andächtigen Schweigen.

Auf dem Gelände des Waldpädagogischen Zentrums ging es hoch her. Nach einem verdienten Frühstück drückten sich alle Kinder die Nasen an der Scheibe vor der gläsernen Brutmaschine platt. Dort konnte man nicht nur Hühnereier, sondern auch ein Gänseei entdecken und aus den bebrüteten Hühnereiern schlüpften doch tatsächlich mehrere Küken. – Das war ein echter Knaller!

Nach dem Unterricht zu den Themen „Baum“ und „Bienen“, sowie dem Besuch bei Keiler Paul und Bache Paula mit ihren neun Frischlingen wanderten wir durchs Vöingholz, am Hof Borgwert vorbei zum Hof Wortmann.Bis dahin hatte die Gruppe 4b nur 3 Rehe gesehen. Doch dann kam der Hammer. Sechs Rehe ästen dort vor einer Hecke in 120 Metern Entfernung und kümmerten sich nicht um die buntgekleidete Bande, die sich auf einen Schotterhaufen warf und mitten im Dreck liegend, mit ihren Gläsern die Tiere beobachtete. Eine Viertelstunde wurde es völlig ruhig und es bedurfte schon meiner ganzen Überredungskunst, um die Kinder von diesem herrlichen Anblick und aus der mittlerweile himmlischen Ruhe zu reißen.
Wir mussten aber zur Schule, denn dort warteten die Eltern.

Mehrfach blickten sich die Kinder auf dem weiteren Weg um und sahen die noch immer äsenden Rehe, denn die hatten wir offensichtlich nicht gestört.
Ja, auch in diesem Jahre haben allen Kindern, Lehrerinnen und begleitende Eltern die Begegnungen mit den Tieren im Bauernhof, aber auch in Wald und Feld gefallen. Und das ist es, was zählt.
Ich glaube jedenfalls, dass kein Kind diesen Wandertag vergessen wird. Die Arbeit mit Kindern macht nicht nur Spaß, sie lohnt sich und ist ungeheuer wichtig. Bitte macht es unserer Steffi und unserem Daniel nach und lasst euch zum Naturpädagogen ausbilden.

Wir brauchen in Zukunft noch den einen oder anderen der uns bei unserer Arbeit hilft.

Euer Gerd Tersluisen