Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser!

Wie schnell verging das alte Jagdjahr. Hoffentlich war es das letzte Jahr mit wesentlichen Einschränkungen für uns alle. Corona ist noch unter uns und treibt mit neuen Varianten keine unbeherrschbaren Probleme vor sich her, das soll auch so bleiben. Die durchlebten Einschränkungen reichen uns.
Trotz allen Dingen haben wir aber jagen können. Wo die Kontakte nicht wie in der Zeit vor der Pandemie gepflegt werden konnten blieb das gemeinsame Erleben, das nun einmal zur Jagd gehört, gehörig auf der Strecke.
Ab nun heißt es aber: „Alles so wie früher!“
Ja, so wie früher ist es tatsächlich auch heute noch. Die Politik überschüttet uns mit Aktionen, die
Schlimmes befürchten lassen. Nach 35 Jahren beendete der BMEL (Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft) die Mitgliedschaft der Bundesrepublik Deutschland im Internationalen Jagdrat (CIC) und das im Alleingang.
Als Begründung nannte das BMEL die Trophäenjagd, an der „breite gesellschaftliche Kritik geübt werde“.  „Die Bejagung von zum großen Teil geschützten Arten widerspricht zudem der grundsätzlichen politischen Ausrichtung der Bundesregierung.“ (1)
Das ist ein Satz mit gehörigem Tiefgang.
Alle wildlebenden Tiere unterliegen in der BRD nach § 39 BNatSchG dem allgemeinen Artenschutz.
Das betrifft auch die dem Jagdrecht zugeordneten Tierarten. Damit widerspricht die nachhaltige Bejagung der heimischen Wildarten der „grundsätzlichen politischen Ausrichtung der jetzigen Bundesregierung.“
An dieser Stelle wird wieder einmal gestaltet, ohne miteinander zu reden, noch nicht einmal mit dem eigenen Koalitionspartner.
Wachsamkeit ist das Gebot der Stunde. Als erster Schritt soll die Trophäenjagd in Afrika fallen. Folgt dann die der heimischen Wildarten? – Oder sollten wir die Antwort des BMEL nicht richtig interpretieren?

Wenden wir uns dem Jagen in Wald und Feld zu.

Hoffentlich wurden alle Reviereinrichtungen überprüft und Schäden ausgebessert, Pirschwege neu angelegt und alte -wege gesäubert. In der Rehbrunft soll man schließlich leise und bei gutem Wind seinen Blattstand erreichen. Eine möglichst genaue Bestandsaufnahme des Wildes durfte nicht fehlen.
Die Bejagung des Rehwildes beginnt. Schwachen Böcken, die beim Kitzabschuss nicht erlegt werden konnten, gebührt unser Augenmerk. Sie und auch schwache Schmalrehe sollten nunmehr erlegt werden. Oftmals sind das die Kitze des Vorjahres die, aus welchem Grunde auch immer, ohne Mutter durch den Winter kamen. Ihre Entnahme beugt großer Unruhe in den Bockeinständen vor.
Zum Aufgang der Jagd wünsche ich Ihnen allen Waidmannsheil. Genießen sie den Gesang unserer zurückgekehrten Singvögel, die frischen Farben der erwachenden Natur, den Duft der Erde, der sprießenden Kräuter und des Holzes. Jagen Sie mit allen Sinnen. Jagen Sie mit guten Freunden.

Jagen heißt erleben und genießen der Natur. Und diesen Genuss wünsche ich Ihnen allen recht herzlich und aus vollem Herzen.
Waidmannsheil,  Ihr
Gerd Tersluisen (Hegering Gladbeck)

(1)  Aus dem Antwortschreiben des BMEL an Herrn MDB Thies, zu finden unter „Ampel-Regierung hat   gestörtes Verhältnis zur Jagd,“ veröffentlicht vom DJV