Vorsicht! Mit Tiereltern ist nicht zu spaßen

Wenn es um ihre Kinder geht, werden Tiereltern zu wahren Hyänen

Jedes Jahr gibt es im Ruhrgebiet Klagen, bissige und mit den Flügeln schlagende Gänse griffen Jogger an, die munter ihre Runden drehten. Es käme zu schmerzhaften Verletzungen die auch schon einmal ärztlich versorgt werden müssten.

Zu solchen Problemen kommt es immer in der Zeit der Aufzucht und des Gedeihens der Jungtiere. Stellen Sie sich doch einmal vor, Sie gehen mit Ihrer jungen Familie im Stadtpark spazieren und ein Jogger rennt zwischen Ihnen und Ihrer Frau hindurch. Er rempelt Ihren Kinderwagen an und beschimpft sie auch noch lautstark. –  Ich glaube, auch Sie würden explodieren. –
Genau diese Situation erleben die Gänse im Stadtpark mit ihren Gösseln.
Sie und auch anderen Tiereltern, deren höchste Aufgabe es ist für Nachwuchs zu sorgen und ihn erfolgreich groß zu ziehen, fühlen genau wie die Spaziergänger. Sie schalten sofort auf Angriff, denn die Verteidigung der eigenen Jungen ist ihnen vorgegeben.
Machen Sie bitte einen großen Bogen um die Parkbewohner, wenn Gänseeltern mit ihren Kindern auf Ihrem Weg stehen. Die Tiereltern werden es Ihnen danken und nicht mit Bissen in Ihre Waden reagieren.

Höckerschwäne

Bei Höckerschwänen sah ich mehrfach das Hundehalter Ihren Rex, bei Anblick einer Schwanenfamilie, ins Wasser ließen. Er sollte sich offensichtlich einmal so richtig austoben und die Schwäne über den Teich jagen.
Das ging und geht mit Sicherheit ins Auge. Der wütende Schwanenvater kennt kein Erbarmen und selbst ein Schäferhund hat, im Wasser schwimmend, gegen ihn keine Chance. Ich selbst habe diese Situation beobachten können und erst das beherzte Eingreifen des Hundeführers, der den bedrängten Hund an seiner Halsung aus dem Wasser zog, rettete Rex vor dem Ertrinken.

Bussard und Waldkauz

Bussard und Waldkauz verteidigen ihre Jungen, wenn sie gerade flügge und in dieser Phase durch Spaziergänger bedrängt werden, mit Schnabel und Krallen. Während der Bussard nur Scheinangriffe fliegt, die einem die Mütze vom Kopf stoßen können, sieht das beim Waldkauz schon ganz anders aus. Ein bekannter Vogelfotograf aus Großbritannien, Eric Hosking, verlor sogar ein Auge durch einen angreifenden Waldkauz. Sie sollten sich daher, wenn Sie in dieser Zeit junge Bussarde oder Waldkäuze auf einem Ast sitzen sehen, schnell entfernen. Nur so entgehen Sie Angriffen der Vogeleltern.

Uhu auf Zeche Ewald

Noch vor wenigen Jahren war der Uhu, im Bereich der Zeche Ewald in Herten, eine Touristenattraktion.
Man konnte die Alt- und die Jungvögel ständig beobachten. Gefühlt, das halbe Ruhrgebiet, nahm dieses Angebot wahr. Im Wiederholungsfall sollte man dabei aber seinen Etagenwolf tunlichst zu Hause lassen. Mehrfach griff ein Elternvogel selbst angeleinte Hunde an und verletzte sie schwer.

Begegnungen mit Wildschweinen

Überhaupt keinen Spaß verstehen Wildschweine, die zwar selten in Gladbeck erscheinen, denen man aber auch hier begegnen kann. Wer meint, er könne doch einen Frischling (Ferkel) ergreifen, der mit seinen Geschwistern um ihn herum wusselt, sollte sich vorher nach einem schnell zu ersteigenden Baum umgesehen haben. Nur ein blitzschnelles Besteigen dieses Baumes kann ihn vor den wütenden Angriffen der Bache (Muttersau) schützen und ihm einen Krankenhausaufenthalt ersparen.

Daher die Bitte des Hegeringes

Nehmen Sie Rücksicht auf unsere Wildtiere. Behandeln Sie sie mit Respekt. Nur so könne Sie gut mit ihnen zusammenleben und Sich körperliche Schäden ersparen.
Beherzigen Sie immer den alten Spruch: „Was Du nicht willst, dass man Dir tu, dass füg´ auch keinem anderen zu!“

Ihr
Gerd Tersluisen (Hegering Gladbeck)

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