Maderschutzbeauftragter - Foto: Gerhand Schypulla

Der Hegering Gladbeck hat nun einen Marder-Beauftragten in seinen Reihen; pardon: einen Marderschutz-Beauftragten. So heißt es nämlich ganz korrekt. Dieser Fachmann soll gezielt helfen, falls Bürger in Gladbeck unerwartet vom Marder „besucht“ werden. Sie schmunzeln? Das gibt’s! Und gar nicht so selten.

Wer kennt sie nicht, die Meldungen, dass sich ein Marder etwa in einem Auto-Motorraum eingenistet hat und dort für beträchtliche Schäden an Kabeln und Zuleitungen gesorgt hat. Oder der Marder steckt plötzlich und unerwartet draußen im Komposthaufen und bedient sich aus dem dortigen reichhaltigen Nahrungsangebot. Auch Futternäpfe für Haustiere gelten als eine willkommene Futterquelle, die gern vom Marder aufgesucht wird. Oder auch Dächer und Dachstühle.

Martin Braungart ist nun der neue Marderschutzbeauftragte des Hegerings Gladbeck. Wobei auch die NRW-Landespolitik durchaus eine Rolle spielt. „Die Bürgerbeschwerden über Marder nehmen eindeutig zu“, sagt Gerd Tersluisen vom Hegering Gladbeck. „Und das ist auch bei uns im Ruhrgebiet ein immer bedeutenderes Thema.“

Landesjagdverband hat die Initiative ergriffen

Der NRW-Landesjagdverband hat nun die örtlichen Hegering-Organisationen aufgerufen, vor Ort für Ansprechpartner zum Thema Marder zu sorgen. Und der Hegering Gladbeck ist dieser Bitte mit der Berufung von Martin Braungart nachgekommen, einem rundum ausgebildeten Jagdfachmann aus den Reihen des Hegerings. Bürger, die auf einen Marder (oder auch auf einen Fuchs oder Waschbären) daheim in ihrem Garten, Auto oder Kaninchenstall treffen, rufen in der Regel die Polizei oder Feuerwehr an, die wiederum im Falle des Falles den zuständigen Jagdpächter informiert. Dieser Pächter etwa kann nun auch gezielt Martin Braungart in Bewegung setzen, der sich vor Ort um den Fall kümmert.

Am Montag: Einsatz in Rentfort

Reine Theorie? Keineswegs, wie auch der Montag (24. September) bewies. In Rentfort gab es einen entsprechenden Alarm. Ein Marder (oder vielleicht sogar ein Waschbär?) hatte sich in einem Dachstuhl eingenistet; Martin Braungart wurde von den Hegering-Verantwortlichen aktiviert. In einem solchen Fall ist es (außerhalb der Schutzzeiten) keineswegs zwingend nötig, das Tier zu töten, um es loszuwerden. Der Marderschutzbeauftragte kann auch versuchen, den Marder aus seinem Versteck zu locken und zu vertreiben, um dann alle Löcher und Einschlüpf-Wege konsequent zu stopfen. Allerdings sind ein gewisses Fachwissen und auch eine gewisse Routine im Umgang mit Tieren aus der freien Wildbahn dafür erforderlich – Martin Braungart hat beides vorzuweisen – und ein ruhiges Händchen dazu.

Als die WAZ den Jagd-Fachmann zum Pressegespräch auf dem Hof Im Winkel in Rentfort traf, hatte er jede Menge jagdliches Fachwissen parat. Und man sollte an dieser Stelle auch deutlich unterstreichen, dass Martin Braungart sein Amt rundum ehrenamtlich ausübt.

Quelle: derwesten.de – Michael Bresgott | Foto: Gerhard Schypulla