Beim Lesen dieser Überschrift wird so mancher Leser aufwerfen. Genauso warf ich auf, als ich am 26.01.2021 an einer ca. 250 m lange Hecke ein anhaltendes „Schackern“ vernahm.
Die Hecke besäumte den südlichen Uferrand eines Teiches und besaß eine Tiefe von ca. fünf Metern. Sie bestand aus Erlen, Weißdorn, Schneeball und Holunder. Als ich an ihrem westlichen Ende in eine Privatstraße abbog, rieb ich mir verdutzt die Augen. Entlang der Hecke sah ich eine sehr große Zahl von Elstern die immer wieder, aus der Hecke kommend, auf der jungen Saat vor ihr einfielen oder wieder zurückflogen. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Ich zählte und zählte.
Dreiundvierzig Elstern zur gleichen Zeit
Dreiundvierzig Elstern saßen zur gleichen Zeit auf der Saat. Weitere Vögel belebten die Hecke. Sie strichen immer wieder zu ihren Artgenossen auf dem Acker. Von denen flogen einige gleichzeitig in den Schutzstreifen. Es gab keine Möglichkeit, die genaue Anzahl der Vögel zu bestimmen.
Leider hatte ich nur ein Objektiv mit sehr langer Brennweite vor meiner Kamera. Es war mir unmöglich, alle Vögel gemeinsam auf eine Aufnahme zu bringen.
In der Freilanddisko
Die Elstern saßen in junger Saat, nahmen aber nur hin und wieder etwas Nahrung auf. Es schien so, als befänden sie sich in einer Freilanddisko, in der sie ihre Partner für die kommende Brutsaison suchten.
Vergleiche zur eigenen „Balzzeit“ kamen auf.
Beim Starten oder Landen konnte man die wahre Schönheit der Vögel in schwarz-weiß erkennen. Sie spreizten die sehr langen Schwanzfedern und zeigten sich von ihrer schönsten Seite. Auch sah man auffällige Flugmanöver, die offensichtlich ihren eventuellen Partnern gefallen sollten. Ich hatte den Eindruck, dass sich hier alle Elstern des ges. Stadtteiles versammelt hatten.
Bis dahin habe ich noch nie eine so große Zahl dieser Vögel an einem Fleck gesehen.
So schnell werde ich dieses Erlebnis auch nicht vergessen.
Gerd Tersluisen (Hegering Gladbeck)