Wolf von vorne mit starrem Blick

Von Helmut Scheffler

In der Nacht von Freitag zu Samstag wurde auf dem Gelände der Familie Schwenzfeier im Gahlener Aap ein junger Hirsch auf einem umzäunten Gelände getötet. Alles deutet darauf hin, dass der Damspießer von einem Wolf 30 Meter vom Wohnhaus entfernt gerissen wurde.

Ein Kehlbiss wurde nach dem Abhäuten auf der rechten Kopfseite festgestellt. Beide Keulen waren angefressen. Etwa vier Kilogramm Fleisch wurden gerissen. Bei dem Damspießer wurde außerdem ein Genickbruch festgestellt. Vermutlich geriet die Damwildherde durch die Attacke des Wolfes in Panik, wobei der Damspießer in eine Baustahlmatte rannte. Die Matte war in Fluchtrichtung stark zerbeult.

Untergrabungen gefunden

An mindestens zwei Stellen des Zaunes gab es Untergrabungen eines älteren Datums. An einer Stelle befanden sich Haare an dem untersten Draht. „Diese wurden offensichtlich bei der Begutachtung durch das LANUV übersehen“, wurde im Protokoll über den jetzigen Wolfsriss vermerkt. Der zuständige Wolfsberater des LANUV war am Samstagmorgen gegen 10 Uhr vor Ort.

Was für die fachlich versierten Protokollanten als ein Wolfsriss registriert wurde, muss nun noch exakt analysiert werden. Sollte es tatsächlich ein Wolf gewesen sein, dann würde das bedeuten, dass nach mehr als einjähriger Pause wieder ein Wolfsriss nördlich des Wesel-Datteln-Kanals erfolgt ist.

Am 13. April 2018 wurden beim Landwirt Hüttemann am Tiefen Weg in Bricht fünf Schafe gerissen; ein Lamm fehlte. Nach Angaben des LANUV soll es in Bricht nördlich der Lippe nicht der Wolf „Gloria“ gewesen sein. Bei den allermeisten bisherigen Wolfsrissen im Raum Gahlen-Hünxe-Kirchhellen hat das Amt die Wölfin „Gloria“ festgestellt.