Herrliches Winterwetter überall. In allen Mittelgebirgen liegt massenhaft Schnee und der lädt die Bevölkerung unseres Landes zu sportlichen Ausflügen in die freie Natur ein. Der Hegering Gladbeck bittet die Naturinteressenten Rücksicht auf die wildlebenden Tiere zu nehmen.
Viele Wildtiere, die unser Land nicht verlassen haben, oder die einen Winterschlaf halten, haben eine besondere Strategie zum Überleben dieser für sie härtesten Zeit des Jahres entwickelt. Sie müssen sich in Wald, Feld und offenen Wasserflächen zurechtfinden. Dort leben sie von sehr magerer Kost.
Diese Kost reicht tatsächlich kaum zum Überleben. Daher haben diese Tiere ihren Energiehaushalt heruntergefahren. Sie bewegen sich nur sehr träge. Der hohe Schnee erschwert die Suche nach Nahrung, die aber für die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur unabdingbar ist.
Gegen das Ausmerzen
Widerkauend liegen die Tiere in den dichten Beständen des Forstes. Dort finden sie etwas Schutz vor schneidendem Wind und bitterer Kälte.
Rehe liegen oft in großer Zahl in den offenen Feldern. Ein jedes Stück sichert in eine andere Himmelsrichtung. Feinde werden so schon auf weite Entfernung entdeckt. Die Tiere bewegen sich kaum.
Wenn sie in dieser Situation durch Spaziergänger oder Skilangläufer, die sich nicht an die vorgeschriebenen Loipen halten, aufgeschreckt werden, verbrauchen sie viel Energie, die ihnen bis zum Ende des Winters fehlt. Viele von ihnen gehen gerade in dieser Zeit ein. Der Begriff „Ausmerzen“ kommt nicht von ungefähr. Im März sterben die meisten Wildtiere an Entkräftung.
Nomen est omen
Der wunderschöne Eisvogel sucht die letzten nicht zugefrorenen Wasserflächen auf, um dort zu fischen. Er verliert unweigerlich sein Leben, wenn diese Wasserlöcher zufrieren.
Er verliert aber auch sein Leben, wenn er durch Spaziergänger oder Fotografen gestört wird und so einen höheren Energieverlust erleidet.
Unsere Bitte
Genießen sie die Winterwelt in vollen Zügen. Verlassen sie dabei die gekennzeichneten Wanderwege und Loipen nicht. Denken sie daran, dass das Fahren durch Tiefschnee, abseits der Pisten, Mord an unserer Tierwelt sein kann. Ein freilaufender hetzender Hund bedeutet für alle Tiere einen erhöhten Energieverlust mit einem möglichen Kältetod.
Halten Sie daher bitte ihre vierbeinigen Freunde immer an der Leine.
Gerd Tersluisen (Hegering Gladbeck)