Kleiner, farbfroher Eivogel auf einem Ast im Gegenlicht

Ein fliegender Edelstein an Gladbecks Teichen – ein Königsfischer der Sonderklasse

Der Eisvogel, ein funkelndes und fliegendes Farbwunder, ist gerade in dieser Zeit wieder vermehrt an Gladbecks Teichen zu beobachten.

Der sperlingsgroße Vogel, der sich mit schrillem Pfiff von seinem Ansitzplatz löst und mit schnellem Flügelschlag dicht über die Wasserfläche hinweg fliegt, steilt an seinem neuen Ansitzplatz auf und fußt dort auf einer Mauer, einem Pfahl oder auf einem kleinen Zweig. Dieser Zweig ragt oft über die Wasserfläche hinaus und bietet dem Vogel gute Sichtmöglichkeiten auf seine Beute, meist kleine Fischchen. Bis zu zehn Minuten wartet er regungslos auf Jungfische, Kaulquappen, junge Frösche und Insekten, ehe er den Ansitzplatz wieder ändert. Es lohnt sich aber, an diesem Platz zu warten. Der kleine Kerl, mit dem langen Schnabel und dem kurzen Schwanz, kommt immer wieder zum liebgewonnenen Platz zurück.

Gar nicht so selten

Er ist gar nicht so selten, der flinke Vogel mit dem bunten Gefieder. Weil er oft regungslos ansitzt und auf Beute wartet, weil er aber auch pfeilschnell und dicht über der Wasserfläche fliegt, sieht man ihn nur hin und wieder.

Sein Rückengefieder ist azurblau. Je nach Sonneneinstrahlung kann es seine Farbe nach grün hin ändern. Sein Kopfgefieder gleicht dem Rückengefieder, besitzt allerdings viele weiße Tupfen. Brust und Augenstreif sind rotbraun. Ein weißer Kehlfleck und weiße Flecken, am Ende des roten Augenstreifens, machen das Farbwunder perfekt. Die Farbe seines Rücken- und Kopfgefieders tarnt ihn gegen Blicke seiner Luftfeinde. Er ist, wenn er mit Beute aus dem Wasser auftaucht und flach über die kräuselnden Wellen des Gewässers hinwegfliegt, von seinen Feinden kaum zu erkennen.

Wo findet man ihn?

In der Vegetationszeit sitzt er auf belaubten Ästchen und wird daher nicht gesehen. Anders ist es aber im Winter. In dieser Zeit sind die Äste kahl und der kleine Ansitzjäger ist schnell zu entdecken.

Wer ihn beobachten will, sollte in der Nähe der Zuflüsse eines Teiches besonders aufmerksam sein. Im Winter sind diese Zuflüsse eisfrei. Sie bilden ein Atemloch für alle Wasserbewohner. Da der Eisvogel aber zum größten Teil von Fischen lebt, ist er gerade hier zu entdecken und zu beobachten. Hat dieses Verhalten zu seinem Namen geführt?

Fest steht, dass in langanhaltenden Frostperioden, in denen die Gewässer völlig zufrieren, die Bestände des Eisvogels nahezu völlig zusammenbrechen. Der kleine Kerl kann ohne Fische halt nicht überleben.

Allen Natur- und Vogelfreunden wünsche ich viel Freude bei der Begegnung mit dem fliegenden Edelstein an Gladbecks Teichen, einem Königsfischer der Sonderklasse.

[Gerd Tersluisen (Hegering Gladbeck)]

Bildnachweis:

  • Eisvogel: Gerd Tersluisen
  • Eisvogel: Gerd Tersluisen
  • Eisvogel: Gerd Tersluisen
  • Eisvogel: Gerd Tersluisen