Aktuelles vom Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen vom 27.08.2021

  • WDR 5 Stadtgespräch bekräftigt Notwendigkeit der Jagd und offenbart Doppelmoral von PETA
  • Offener Verbändebrief: Jäger und Falkner gegen Antibiotika-Verbot für Haustiere

Nachrichten-Volltext:

WDR 5 Stadtgespräch bekräftigt Notwendigkeit der Jagd und offenbart Doppelmoral von PETA

Wesel/Dortmund, 27. August 2021 (WDR/LJV). Jagd ist notwendig, modern und für unsere Gesellschaft systemrelevant. Auf diese Kernpunkte lässt sich die Sendung WDR 5 Stadtgespräch vom 26. Augsust zusammenfassen.

LJV-Präsidentin Nicole Heitzig überzeugte in der von Judith Schulte-Loh und Ludger Kazmierczak moderierten Sendung sehr authentisch und fachlich versiert, dass die Jagd in Deutschland für die Land- und Forstwirtschaft, aber auch für die Gesamtgesellschaft und den Naturschutz unverzichtbar ist. Als Beleg ging sie insbesonder auf die Bedeutung der Jagd für die Wiederbewaldung mit klimastabilen Baumarten in NRW ein sowie auf bemerkenswerte Artenschutzerfolge im Bremer Blockland, die sich erst einstellten, nachdem Naturschützere und Jäger einvernehmlich die Fuchsjagd deutlich intensivierten.

Heitzigs Aussagen wurden durch die Wildbiologin Dr. Christine Miller unterstützt und bekräftigt. Die Wissenschaftlerin wies auf die besondere Verantwortung der Jäger für ihr Wild, die Alternativlosigkeit der Jagd im Naturhaushalt und die gesamtgesellschaftliche Verantwortung für die Veränderung der Lebensräume hin.

Zu der Live-Sendung, die auf dem Schießstand Fluynbusch der Kreisjägerschaft Wesel aufgenommen wurde, hatte der WDR öffentlich eingeladen. Rund 200 Besucher folgten der Einladung. Auch die Publikumsbeteiligung durch Moderator Ludger Kazmierczak offenbarte eine überwältigende Zustimmung zu Jagd und Jägern. Grundsätzliche Wortmeldungen gegen die Jagd wurden nicht vorgebracht.

Somit vertrat Nadja Michler von der Organisation PETA auf dem Podium eine Einzelmeinung. PETA lehnt Jagd kategorisch ab. Nicole Heitzig kritisierte vehement nicht nur diese Haltung, sondern auch das Geschäftsmodell und die geschlossene Vereinsstruktur (8 stimmberechtigte Mitglieder, sonst nur stimmlose Fördermitgliedschaften möglich). Ferner kritisierte Heitzig die fehlende Distanzierung PETAs von Straftaten gegen Jägerinnen und Jäger. Heitzig kritisierte zudem die Doppelmoral PETAs, die Jäger als Mörder bezeichnen, selbst aber in den USA Haustiere euthanasieren. Letzteres bestritt Michler zunächst vehement, um es nur wenige Minuten später selbst einzuräumen.

Auch der Deutsche Bundestag hat sich bereits mit PETA befasst. In der nun auslaufenden Legsilaturperiode wurde im Bundestag ein Initiativantrag mit dem Titel „Straftaten und Gemeinnützigkeit schließen sich aus“ behandelt. Der Antrag forderte, dass Organisationen, deren Repräsentanten gegen geltende Strafgesetze verstoßen oder zu einem Rechtsbruch aufrufen, die Gemeinnützigkeit entzogen werden soll. PETA wurde in dem Antrag, der leider nicht umgesetzt wurde, explizit genannt. Jägerinnen und Jäger sind ausdrücklich ermuntert, im aktuellen Wahlkampf die Bundestagskandidaten zu fragen, wie diese zukünftig das Treiben solcher Organisationen unterbinden wollen.

Die gesamte Sendung findet sich auf der Seite des WDR https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/stadtgespraech/jagd-114.html

Offener Verbändebrief: Jäger und Falkner gegen Antibiotika-Verbot für Haustiere

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Keine Antibiotika für Tiere, die auch beim Menschen Einsatz finden: In einem offenen Brief kritisieren vier Spitzenverbände diesen Antrag des Sprechers der Grünen-Fraktion im EU-Parlament. Sie sehen darin einen Verstoß gegen das Staatsziel Tierschutz. Jagdhunde und Beizvögel benötigen bei Verletzungen effektive Hilfe.

Berlin, 26. August 2021 (DJV, DFO, ODF,JGHV). (Deutscher Jagdverband (DJV), Deutscher Falkenorden (DFO), Orden Deutscher Falkoniere (ODF) und Jagdgebrauchshundverband (JGHV) haben in einem offenen Brief den

Antrag von Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion die GRÜNEN/EFA im EU-Parlament, scharf kritisiert: Dieser sieht vor, den Einsatz von Antibiotika, die für eine menschliche Behandlung vorgesehen

sind, generell für Tiere zu verbieten.

Die Verbände sehen darin die bewusste Gefährdung von Tierleben und einen Verstoß gegen das Staatsziel Tierschutz. Die Verbände unterstützen hingegen den Ansatz der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), wonach Tiermedizin, Humanmedizin und Umweltwissenschaften gemeinsam an einer Reduktion von Antibiotikaresistenzen arbeiten. DJV, DFO, ODF und JGHV fordern die Mitglieder des Europäischen Parlaments auf, Mitte September den Antrag von Martin Häusling abzulehnen.

Auch die Bundestierärztekammer warnt vor einem generellen Verbot des Einsatzes von Antibiotika aus der Humanmedizin für Tiere. Davon betroffene Antibiotika sind oftmals die einzige Therapiemöglichkeit für Heim- und Haustiere, die an lebensbedrohlichen und schmerzhaften bakteriellen Infektionen leiden. Die unterzeichnenden Verbände stellen klar, dass gut ausgebildete Jagdhunde essentiell für eine tierschutzgerechte und effektive Jagd sind.

Stöberhunde sind beispielsweise wichtig für die Jagd auf Reh- und Rotwild zur Wildschadensverhütung. Kadaverspürhunde spielen derzeit eine große Rolle bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest. Bei ihrer

Arbeit können sich Jagdhunde verletzen, eine effektive Behandlung bakterieller Infektionen mit Antibiotika muss deshalb auch künftig möglich sein.

Greifvögel sind bei vielen Erkrankungen und Verletzungen ebenfalls auf Antibiotika angewiesen. Falknerinnen und Falkner jagen mit ihnen unter anderem auf Friedhöfen, Sportplätzen oder Grünanlagen zur Reduktion von Wildkaninchen – dort ist die Jagd mit dem Gewehr nicht ohne weiteres möglich. Zudem nehmen sie verletzt aufgefundene Greifvögel, Falken und Eulen auf, pflegen diese und bereiten sie auf die Rückkehr in die Freiheit vor.

Weiterführende Infos:

Bundestierärztekammer (BTK): www.bundestieraerztekammer.de

Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt):

www.tieraerzteverband.de/bpt/aktuelles/meldungen/2021_08_09_kamp

agne-therapienotstand.php

Bundesverband für Tiergesundheit (BfT): www.bftonline.

de/presse/kontrolle-der-antimikrobiellen-resistenz-europaweiteinheitlich-

und-basierend-auf-wissenschaftlicher-expertise-fuer-dietiermedizin-

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