NRW lässt Bewegungsjagden auf Schalenwild unter Auflagen weiter zu

Maximal fünf Personen in einer Anstellgruppe

Düsseldorf 30. Oktober 2020 .

Zur Erfüllung des Schalenwildabschusses und zum Zweck der Seuchenvorbeugung durch Reduktion der Wildschweinpopulation

lässt das Land NRW unter Auflagen auch ab dem 2. November 2020 weiterhin Bewegungsjagden zu.

Neben den allgemeinen Hygiene- und Abstandsgrundsätzen regelt die neue und maßgeblich verschärfte Verordnung zum Schutz vor Neuinfizierungen

mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 (Coronaschutzverordnung) vom 30. Oktober 2020 insbesondere,

dass in festen und namentlich dokumentierten Gruppen (Anstellgruppen) innerhalb der Gesamtgruppe der Teilnehmer maximal fünf Personen teilnehmen dürfen.

Der vollständige Verordnungstext ist einsehbar auf der Corona-Sonderseite des Landes NRW unter

https://www.land.nrw/sites/default/files/asset/document/2020-10-30_coronaschutzverordnung_vom_30._oktober_2020.pdf

Die genannten Regelungen zu den Bewegungsjagden finden sich in § 2 (2) 10., § 4a (2) 7. und  § 13 (2) 10. der Coronaschutzverordnung vom 30. Oktober 2020.

Sobald uns weitere Informationen vorliegen, werden wir diese über diesen Weg weiterleiten

Zweites Bundesland betroffen: Schweinepest auch in Sachsen

31.10.2020

Es war aus Sicht der Behörden nicht die Frage, ob die Afrikanische Schweinepest Sachsen erreichen wird – sondern wann.

Nun bestätigt das Friedrich-Loeffler-Institut einen Fall im Landkreis Görlitz.

Nach Brandenburg ist nun auch in Sachsen ein Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) nachgewiesen worden.

Das weibliche Tier war am 27. Oktober geschossen und wurde zwei Tage später in der Landesuntersuchungsanstalt untersucht.

Am Samstag bestätigte das Friedrich-Loeffler-Institut, dass das Tier infiziert sei. Ein zeitgleich geschossener Frischling war negativ getestet worden.

Das bundesweit erste Auftreten der Seuche beim Schwarzwild wurde am 10. September nur rund 50 Kilometer entfernt von der sächsischen Grenze in Brandenburg gemeldet.

Mittlerweile sind dort nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) 117 Fälle bei Wildschweinen amtlich.

Die Hausschweinbestände in Deutschland sind nach wir vor frei von der Afrikanischen Schweinepest.

Mit Zäunen, Suchhunden und Drohnen versucht das Bundesland, der Seuche Herr werden.

Der Fundort des infizierten Wildschweins liegt laut BMEL in der Nähe der polnischen Grenze in der Oberlausitz.

In Polen gibt es seit 2014 ein aktives ASP-Geschehen, das sich in Richtung Westen ausgebreitet hat.

Seit Januar seien Fälle von ASP in unmittelbarer Grenznähe zu Deutschland aufgetreten.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hatte angekündigt,

sich mit ihren Amtskollegen aus Polen und Tschechien im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest abzustimmen.

Vorrangiges Ziel für die Behörden in Sachsen ist es, eine Weiterverbreitung der Seuche zu verhindern.

Dazu gehört, Zonen mit besonderen Schutzmaßnahmen auszuweisen. In Brandenburg wurden Dutzende Kilometer von 1,20 hohen Zäunen gesetzt.

Es bestand oder besteht noch immer Leinenpflicht für Hunde, ein Jagdverbot und es gab ein Verbot für die Landwirtschaft in den betroffenen Regionen.

Welche von diesen Maßnahmen auch für Sachsen in Frage kommen, konnte eine Sprecherin des Sozialministeriums am Samstag noch nicht sagen.

Bundesweit 128 Wolfsrudel bestätigt

Bonn / Berlin – In Deutschland leben nach der jüngsten amtlichen Zählung 128 Wolfsrudel, 35 Paare und 10 sesshafte Einzel-Wölfe – und damit deutlich mehr als ein Jahr zuvor.

In 15 von 16 Bundesländern wurden im Monitoring-Jahr 2019/20 Wölfe nachgewiesen, wie das Bundesamt für Naturschutz am Freitag mitteilte.

Wölfe leben demnach vor allem in Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen.

Es gibt aber auch Territorien in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Thüringen.

Im Monitoring-Jahr 2018/19 wurden nach aktualisierten Daten noch 105 Rudel, 41 Paare und 12 Einzelwölfe nachgewiesen, teilte die Naturschutz-Behörde weiter mit.

«Der Wolfsbestand in Deutschland nimmt zu», sagte Beate Jessel, die Präsidentin des Bundesamts.

Das Wolfsvorkommen habe sich insbesondere im Norden und Nordwesten weiter vergrößert.

Erstmals seit zehn Jahren sei wieder ein sesshafter Wolf in den bayerischen Alpen bestätigt worden.

47 Wolfsrudel lebten in dem Monitoring-Jahr vom 1. Mai 2019 bis zum 30. April 2020 in Brandenburg, so viele wie in keinem anderen Bundesland.

Auf Platz zwei liegt Sachsen mit 28 Rudeln und Niedersachsen mit 23.

Wie viele Einzeltiere das sind, ist nach Angaben von Experten schwer zu sagen – ein Rudel besteht aus einem Elternpaar und seinen Nachkommen, die Sterblichkeit ist relativ hoch.

Die Zahl der Wölfe in einem Rudel kann daher stark schwanken, Experten zufolge sind es meist zwischen fünf und zehn Tiere.

Auch die Zahl der tot gefunden Wölfe ist den Angaben zufolge stark gestiegen – von 100 im Jahr 2018/19 auf 126 im jüngsten Monitoring.

«Nach Verkehrsunfällen ist die illegale Tötung die zweithäufigste Todesursache», erklärte Jessel.

Von 126 tot aufgefundenen Tieren seien 98 im Verkehr gestorben und 11 illegal getötet worden, weitere 7 der Wölfe,

die in einen Unfall verwickelt worden seien, seien auch illegal beschossen worden.

Wölfe sind streng geschützt. Sie dürfen zwar abgeschossen werden, wenn sie etwa Schafe reißen – es muss aber jeder einzelne Abschuss erst genehmigt werden.

Wölfe gibt es seit der Jahrtausendwende wieder in Deutschland. Was Naturschützer freut, bereitet Tierhaltern Sorgen –

die Zahl der Wolfsrisse ist in den vergangenen Jahren ebenfalls stark gestiegen. Dagegen gibt es keinen bestätigten Wolfsangriff auf Menschen.

Der Deutsche Jagdverband warf der Naturschutz-Behörde vor, die Zahlen kleinzurechnen, da der Wolfsnachwuchs 2020 nicht berücksichtigt sei.

Im «Extremfall» seien die Angaben eineinhalb Jahre alt, die Bevölkerung auf dem Land habe kein Vertrauen mehr.

Der Verband fordert ein «aktives Wolfsmanagement», das etwa Bereiche vorsieht, aus denen die Tiere ferngehalten werden.

Die Naturschutzorganisation WWF dagegen forderte ein «nationales Herdenschutzzentrum»,

das Erkenntnisse aus Deutschland und Europa zum Herdenschutz bündelt, und mehr finanzielle Unterstützung für Tierhalter.