Schuss trifft Maishäcksler und verfehlt Landwirte

von Eva Eckinger, agrarheute, am Montag, 16.10.2017 – 13:35 Uhr

Auf einem Maisfeld im Landkreis Reutlingen in Baden-Württemberg wäre es Ende September beinahe zu einem schweren Unglück gekommen. Wie die Zeitung Schwäbisches Tagblatt berichtet, traf der Schuss eines Jägers einen Maishäcksler und verfehlte zwei Männer sowie einen Jungen nur knapp.

Kugel durschlägt Frontscheibe des Maishäckslers

Gegen Abend war auf dem betreffenden Maisfeld nicht nur ein Maishäcksler unterwegs. Auch ein Jäger war auf der Pirsch. Er schoss drei Mal, wobei die zweite Kugel die Frontscheibe des Maishäckslers durchschlug. In der Landmaschine befanden sich zwei Männer und ein fünfjähriger Junge. Die Kugel verfehlte sie laut Schwäbischem Tagblatt nur knapp. Die Patrone habe man später in der Fahrerkabine gefunden.

Landwirt und Lohnunternehmer nicht über Jagd informiert

Der Fahrer der Maschine habe laut Tagblatt einen Schock erlitten und befände sich seitdem in psychologischer Betreuung. Laut Bericht der Zeitung habe der Jäger keine Warnweste getragen. Zudem seien weder der Landwirt noch der Lohnunternehmer über die Jagd informiert gewesen. Fraglich bleibt, warum der Jung-Jäger den großen Häcksler nicht gesehen hat.

Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung

Der Vorfall wurde von keiner öffentlichen Stelle publiziert. Die Polizei hab hierzu keine Meldung heraus, wie eigentlich zu erwarten gewesen wäre. Das Schwäbische Tagblatt machte den Fall nun publik und recherchierte. Gegen den Jäger laufe ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung.

„Es besteht allerdings kein Verdacht, dass es sich um einen gezielten Schuss handelte. Wir gehen von einem Querschläger aus“, sagte ein Polizeisprecher gegenüber dem Tagblatt.

Mit Material von Schwäbisches Tagblatt