Rufe nach Abschussquote für den Wolf werden lauter

Quelle: Dagmar Deutsch, dlz agrarmagazin

Nach Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt fordert nun auch der Deutsche Bauernverband eine Bestandsregulierung des Wolfs. Es bedürfe einer Festlegung von Gebieten, die für eine Wiederansiedlung des Wolfs nicht in Frage kämen. Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung erklärt DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken, dass es nicht damit getan sei, einzelne Problemwölfe zu entnehmen und Zäune zu ziehen.

Damit kommt der DBV den Rufen der Landwirte nach. „Wir haben schon vor fünf Jahren eine Obergrenze für Wölfe gefordert“, betonte ein Mutterkuhhalter aus Brandenburg gegenüber des dlz agrarmagazins.

Abschuss auch in Thüringen und Sachsen gefordert

Der Landesverband Thüringer Schafzüchter und der Thüringer Bauernverband appellieren ebenfalls an die Politik. Die Verbände fordern von der Landespolitik eine realistische Entschädigung sowie die konsequente Umsetzung des Wolfsmanagementplans. Dazu gehöre, Wölfe für den Abschuss freizugeben.

Auch in Sachsen setzt man sich für den Abschuss von Wölfen ein. Der Bautzener Landrat Michael Harig hat einen entsprechenden Antrag an das Sächsische Umweltministerium gestellt. Laut eines Ministeriumsprechers sei es nicht ausgeschlossen, dass dem Antrag stattgegeben werde. Einige Wölfe lassen sich nicht von Zäunen aufhalten. Im Landkreis Bautzen hätten die Wölfe unter anderem einen fünffachen Litzenzaun mit Flatterband überwunden. Somit sind auch ausreichend gesicherte Nutztierbestände in Gefahr. „Und im Gegensatz zu freilebender Beute machen eingezäunte Tiere es dem Räuber eher leichter, als dass sie der Herde mehr Schutz böten“, erläutert ein Landwirt aus Rheinland-Pfalz im Gespräch mit der Redaktion.

Wolfsübergriffe werden verharmlost

Währenddessen wirft das Landvolk Niedersachsen der Politik Tatenlosigkeit vor. Übergriffe durch Wölfe würden verharmlost oder gar verschwiegen, einige Tierhalter zeigten Wolfsrisse inzwischen gar nicht mehr an. Diese Erfahrung hat auch ein Landwirt aus Bayern gemacht. Nachdem Er äußerte sich gegenüber des dlz agrarmagazins: „Nachdem der erste Fall eines Wolfsangriffs auf meiner Mutterkuh-Weide nicht ausreichend untersucht wurde, habe ich den zweiten Fall gar nicht erst gemeldet.“

Mit Material von AgE, Leipziger Volkszeitung