Elstern greifen Kühe auf der Weide an

Elster

von Uwe Bräunig, agrarheute, am Freitag, 03.11.2017 – 11:32 Uhr

Im hessischen Schellbach haben Elstern wiederholt Kühe auf einer Weide angegriffen und zum Teil schwer verletzt. Die Vögel sollen jetzt geschossen werden.

Wie die Hessische Niedersächsische Allgemeine (HNA) berichtet, hat ein Schwarm Elstern auf einer Weide in Schellbach immer wieder Rinder attackiert und verletzt. Die Krähenvögel würden auf den Mutterkühen landen und rohes Fleisch aus dem Euter picken. Eine Kuh sei so schwer verletzt worden, dass der betroffene Landwirt sie jetzt schlachten lassen muss. Das Euter des Tiers sei derart voller Wunden, dass es vor Schmerzen ihr Kalb nicht mehr säugen konnte.

Landwirt sollte Falkner engagieren

Der Landwirt habe sich daraufhin an verschiedene Ämter und Behörden gewandt: Kreisverwaltung, Regierungspräsidium, Landwirtschaftsministerium. Er verschickte unzählige E-Mails und Fotos von blutüberströmten Eutern. Doch fast überall sei er auf ungläubiges Staunen gestoßen. Statt Hilfe gab es zunächst nur Ratschläge von Behörden. So sollte er zum Beispiel einen Falkner engagieren, was dieser jedoch als nicht erfolgversprechend abgelehnt habe.

Das Kreisveterinäramt habe den Landwirt dann angewiesen, die Tiere einzustallen. Dieser nimmt aber laut HNA an einem Grünlandprogramm teil – und hat gar keinen Stall.

Landkreis: Vögel müssen geschossen werden

Abhilfe könne also nur ein Abschuss eigentlich geschützen Vögel schaffen. Das sieht der HNA zufolge auch die Kreisverwaltung so und hat jetzt den Abschuss der Elstern durch den zuständigen Jagdpächter angeordnet. Für die Kreisverwaltung sei dieser Fall der blutrünstigen Elstern bislang einmalig. Bislang habe man immer nur von Krähenvögeln gehört, die hilflose Lämmer nach der Geburt attackierten.

Der Landkreis habe den Abschuss damit begründet, dass die Verhältnismäßigkeit zwischen Natur- und Tierschutz gewahrt bleiben. Und in diesem Falle ständen der Tierschutz und das Tierwohl der Kühe und Kälber an erster Stelle.

Mit Material von Hessische Niedersächsische Allgemeine – Agrarheute.de