„Ab nächstem Jahr müssen Landwirte die erweiterte Konditionalität erfüllen, um Direktzahlungen erhalten zu können. Dazu gehört in Deutschland die Stilllegung von 4% der Ackerfläche. Weil diese Regelung strenger ist als die europäischen Vorgaben und das Anlegen von Blühflächen unmöglich macht, fordert der Landesbauernverband Baden-Württemberg Nachbesserungen“.
(Soweit der Einstieg in einen Bericht von Johanna Michel, argarheute).

Das große Insektensterben begann im Jahre 2009

Es gibt offensichtlich einen Fortschritt, seit im Jahre 2009 das Brachflächenprogramm der EU auslief und das große Insektensterben begann. Die Wichtigkeit der Brachflächen wurde bisher nicht erkannt, oder man wollte sie nicht erkennen? Das hat sich offensichtlich nunmehr geändert. Nicht nur Blühflächen, als Futter für Insekten und Niederwild sind von Bedeutung, sondern auch Brachflächen, die Insekten ein Überwintern ermöglichen und dem Niederwild ausreichende Deckung gewähren.
Wie nicht anders zu erwarten, meldet sich sofort der Deutsche Bauernverband mit grundsätzlichen Einwendungen. Er bemängelt, dass nach jetzigem Stand der Dinge Saatgut von Blühmischungen nicht aktiv auf stillgelegte Flächen ausgebracht werden dürfen. Das führe zur Verwahrlosung der Flächen.
Mit allen erdenklichen Argumenten versucht man klarzumachen, die Landwirte wollten durch Blühflächen nur die Biodiversität stärken, träfen auf politischer Seite jedoch auf Ignoranz.
Zuerst muss gesagt werden, dass bis zum Jahre 2009 die Landwirte mit dem damals geltenden Programm sehr gut leben konnten. Es ist aber zu erkennen, dass der Einsatz von Blühflächen den Landwirten noch eine zusätzliche Einnahmequelle beschert. Dieser Versuch war daher zu erwarten.
Dass die Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten durch diesen Vorschlag des Bauernverbandes abermals stark eingeschränkt werden, übersieht man geflissentlich.

Der Krieg in der Ukraine ein Anlass für geänderte Forderungen

Der Krieg in der Ukraine bietet da den Anlass, sich im Sinne der Welternährung wieder ins Spiel zu bringen und die Erzeugung von fehlendem Getreide aus dem Kriegsgebiet auf den angestrebten Brachflächen zu fordern. Ein Landwirt aus dem Osten Deutschlands konnte sich vor laufenden Kameras gut vorstellen, auf den geplanten Stilllegungsflächen nunmehr Mais anzubauen. Im Kriegsgebiet wird es aber zu Einschränkungen der Weizenproduktion für die Welternährung kommen und nicht zu Einschränkungen der Maisproduktion für Biosprit oder die Tierernährung. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Offensichtlich wird die EU weich und stellt das geplante Programm zurück. Warten wir es ab.
Auf jeden Fall wird, wenn es so kommt, einer die Zeche bezahlen und das ist mal wieder die Natur. Wir dürfen nun mal nicht jeden Quadratmeter Ackerfläche der Natur entziehen und den wirtschaftlichen Interessen der Landwirtschaft unterordnen. Die Sünden der Vergangenheit haben uns dieses Elend doch vor Augen geführt. Das andere EU-Länder hier anders handeln, als unsere Heimat, war zu erwarten. Nicht alle Länder sind mit uns gleicher Meinung. – Daher muss man nicht von durchdachten klugen Meinungen abweichen und das Ziel verwässern.

Auf, Auf zum fröhlichen Jagen!

Der Sommer und damit die Zeit hoher jagdlicher Aktivitäten steht vor uns. Genießen Sie, liebe Leser, die ganze Bandbreite waidmännischer Genüsse. Freuen Sie Sich nicht nur auf ausgezeichnetes Wildbret in bester BIO-Qualität, sondern auch auf Trophäen als bleibende Erinnerungsstücke.
Sie dürfen es.
Genießen Sie diese bunte Zeit. Jagen Sie mit waidmännischer Weitsicht.
Haben Sie das Wohlergehen der Ihnen anvertrauten Natur stets im Auge.

Waidmannsheil Gerd Tersluisen (Hegering Gladbeck)