DJV-Präsident beleidigt: Internettroll muss Nistkästen bauen

Nistkasten

Von Eva Eckinger (agrarheute)

Weil er den Präsidenten des Deutschen Jagdverbandes in den sozialen Netzwerken persönlich beleidigt hatte, muss der Täter nun 40 Nistkästen bauen.

Hartwig Fischer, der Präsident des Deutschen Jagdverbandes (DJV), hat sich gegen persönliche Beleidigungen in den sozialen Medien gewehrt – und konnte einen Erfolg erzielen, wie Agra Europe (AgE) berichtet. Zugleich setzte er mit einer recht originellen Strafe ein Zeichen für den Vogelschutz.

Sogenannte Tierschützer beleidigen Jäger

Eigenen Angaben zufolge hatte der Jagdverband Anfang März auf Facebook und Twitter für das Anbringen von Nisthilfen geworben und auf die beginnende Brutsaison hingewiesen, so AgE. Dies rief einige „Tierschützer“ auf den Plan.

Diese hätten sich bemüßigt gefühlt, das Naturschutzengagement der Jägerinnen sowie Jägeranzuzweifeln und hinterließen entsprechende Kommentare.

Jagdverband: Strafanzeige und Unterlassungserklärung

„Soll das die Buße für den millionenfachen Tiermord sein?“, hatte ein Nutzer unter dem Facebook-Beitrag zu Nistkästen gefragt, so der DJV. Fischer hatte geantwortet „Nicht meckern, mitmachen! Macht Spaß und schafft für Vögel Bruträume.“

Der Nutzer legte nach und beleidigte Fischer laut Jagdverband mehrfach. Mit Hilfe einer Jagdrechtskanzlei erstattete er Strafanzeige und versendete eine Unterlassungserklärung. Diese wurde sofort unterzeichnet und der Kommentar gelöscht.

Besondere Schmerzensgeldzahlung: Nistkästen

Die verbale Entgleisung habe nun mit einer besonderen Schmerzensgeldzahlung ihr konsequentes Ende gefunden. Da der betreffende „Internettroll“ finanziell knapp bei Kasse gewesen sei, hätten sich beide Parteien auf eine etwas andere Lösung geeinigt:

Er werde nun Nistkästen im Wert der Schmerzensgeldkosten anfertigen.

Internet ist kein rechtsfreier Raum

Hartwig Fischer gehe es hier „um den Lerneffekt“. Das Internet sei kein rechtsfreier Raum. Wenn die Strafe auf dem Fuß folge und dann noch etwas Positives bewirke, lerne man auch Anstand in den sozialen Netzwerken, betont er. Von den angefertigten 40 Nistkästen überreichte Fischer 15 an das Projekt „Nettis Naturkinder“ der Paul-Jähn-Stiftung und der Kühling-Stiftung. Die übrigen Nistkästen will er in seinem Heimathegering aufhängen.

„Beim Lauschen der Vögel auf dem Ansitz kann man gut die Boshaftigkeiten in den sozialen Netzwerken vergessen. Probieren Sie’s mal aus“, so der Verbandspräsident.Mit Material von AgE, DJV