Forderungen der Jäger zum Thema: Brachflächen

Mit großem Interesse las ich am 08.Juli 2024 in „agrarheute“, einen interessanten Artikel über die Forderung unserer Verbände, die Brachflächen für die Landwirtschaft wieder salonfähig zu machen. Mindestens 10 % der landwirtschaftlich genutzten Flächen sollten als Brache der Natur zur Verfügung gestellt werden, und zwar beim vollen finanziellen Ausgleich.

Diese Forderung wurde von den Landesjagdverbänden und dem DJV gestellt.
Wir haben schon vor vielen Jahren, in unserer Zeitschrift „Der Wildhüter“ eine ganz ähnliche Forderung publiziert.

Der LJV NRW vergab seinerzeit einen Forschungsauftrag in Höhe von 200.000 €, der die Hintergründe des Insektensterbens klären sollte. Dazu nutzte er Geld seiner Mitglieder. Dieses Geld hätte sich der Verband sparen können.

Da die Probleme des Rückgangs der Insekten europaweit und gleichzeitig auftraten, war ein Zusammenhang mit dem Ende des Brachflächenprogramms der EU für jeden logisch denkenden Menschen offensichtlich. Es geht nicht an, dass die Landwirtschaft auch den letzten m² freier Ackerfläche wirtschaftlich nutzt und ihn der Natur als Lebensraum entzieht.

Die grandiose Idee, Treibstoffe mit Beimischung von Bioethanol aus Ackerpflanzen zu gewinnen, hat zum großen Insektensterben und damit zu einem gewaltigen Rückgang der Biodiversität geführt.

Es sollten klar und deutlich die Verantwortlichen, die dieses Insektensterben mit ihren Entscheidungen verursacht haben, genannt werden.
Uns wurde immer ein fehlendes ökologisches Denken vorgeworfen. Wo war dieses Denken denn bei unseren Entscheidungsträgern, als sie die Landwirte zu Zulieferern der Basisstoffe für E10 Benzin machten?

Wahltage sind Zahltage. An Ihnen kann man die Parteien abwatschen die mit der Idee, „Bioethanol auf Ackerflächen zu produzieren“, der Natur einen Bärendienst erwiesen haben.
Ich hoffe, dass die Forderungen der Jägerschaft in die politischen Köpfe Berlins und Brüssels eindringen und sie überzeugen werden.

Die Zeit des Jagens

Die Brunft unseres Rotwildes, des Damwildes, des Sikawildes, der Mufflons, der Gams, aber auch die Rauschzeit unserer Sauen liegt vor uns. Den meisten Leser bieten diese Zeiten die wichtigsten und spannendsten Jagdtage im Jahr.

Ich freue mich mit Ihnen auf diese Tage. Gleichzeitig beginnt die Drück- und Treibjagdsaison.

Jagen Sie umsichtig, tragen Sie ihre Kugel nach Möglichkeit nur stehenden Stücken an. Achten Sie auf eine Dreipunktauflage. Ein sauberer Schuss wird die Freude an ihrem jagdlichen Erfolg steigern.
Freuen Sie sich auf jeden Jagdtag und genießen sie diese besondere Zeit mit vollen Zügen.
Schießen Sie niemals auf Rehwild, das in Bogensprüngen flüchtet und schießen Sie niemals Sauen auf den Teller.

Solche Kunstschüsse sind Schundschüsse

Wenn möglich, grunzen Sie die Sauen an, mahnen Sie bei trollendem Rotwild wie ein Alttier, oder schrecken Sie beim Rehwild und beim Fuchs. Sie werden sehen, die Stücke verhoffen. Die Schüsse sind einfacher, sicherer und werden Sie erfreuen. Wenn der Schuss nicht zu verantworten ist, lassen sie den Drückfinger gerade.

 
                        Das ist jagdlicher Anstand, den unser Wild verdient.
                                        Das ist waidgerechtes Jagen.

Vor allen Dingen aber, achten Sie auf Ihre Sicherheit, die Ihrer Jagdkollegen, der teilnehmenden Treiber und der Hunde.

Ihnen allen wünsche ich unfallfreie und erlebnisreiche Jagdtage.

Waidmannsheil

Ihr Gerd Tersluisen (Hegering Gladbeck)

Quelle: agrarheute vom 08.Juli 2024