Aktuelles vom Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen vom 8. Oktober 2018

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  • Jäger wollen schlüssiges Gesamtkonzept gegen Afrikanische Schweinepest

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Jäger wollen schlüssiges Gesamtkonzept gegen Afrikanische Schweinepest

Vermarktungshilfen für Schwarzwild angesichts des Preisverfalls erforderlich

  1. Oktober 2018, Dortmund (LJV). Der Landesjagdverband (LJV) hat sich für eine rasche Gesamtkonzeption zur Abwehr der Afrikanischen Schweinepest ausgesprochen. „Seit dem 13. September wissen wir aus Belgien, dass die Afrikanische Schweinepest 60 Kilometer vor Nordrhein-Westfalen steht“, sagte LJV-Präsident Ralph Müller-Schallenberg. Der Landesjagdverband befasse sich seit Monaten neben dem künftigen Landesjagdgesetz mit keinem anderen Thema so sehr wie mit der Prävention und dem potentiellen Krisenfall zur Abwehr dieser Seuche. „Es ist höchste Eile geboten.“

Im vergangenen Jagdjahr wurden zwischen April 2017 und März 2018 in Deutschland mehr als 820.000 Wildschweine erlegt – so viele wie noch nie in einer Jagdsaison, 66.000 davon in NRW. „Das ist ein kaum noch zu steigernder Streckenrekord, den auch die nordrhein-westfälische Jägerschaft zustande gebracht hat, um einen von vielen Übertragungswegen dieses Seuchenzuges zu hemmen. Damit dienen wir den berechtigten Interessen der landwirtschaftlichen Schweinefleischherstellung, die hierzulande akut und massiv bedroht würde, wenn die ASP NRW erreicht. Und wir erfüllen einmal mehr einen sozialen Auftrag im Dienst der Gesellschaft“, so Müller-Schallenberg.

Der NRW-Jägerpräsident zeigte sich überzeugt davon, dass auch die nordrhein-westfälische Landesregierung ein schlüssiges ASP-Gesamtkonzept wolle. Dazu müsse auch die angekündigte Unterstützung bei der Vermarktung von Schwarzwild gehören. Denn die intensive Sauenbejagung habe ein Überangebot an Wildschweinfleisch mit stark fallenden Preisen bewirkt. Mancherorts würden nicht einmal mehr 50 Cent pro Kilogramm bezahlt.

Dabei haben laut Müller-Schallenberg allein die Firmen Tönnies und Westfleisch die Abnahme und Vermarktung von 10.000 Stück Schwarzwild längst signalisiert. Mit dem Ministerium müsse jetzt Klarheit über die Details einer Regelung gefunden werden, welche die Jäger zur beginnenden Drückjagdsaison eigentlich längst haben müssten.