Afrikanische Schweinepest in Hessen: So geht es weiter

Zeigt Ausschnitt von Wildschweinkopf mit einem Auge

Von Martina Hungerkamp (agrarheute) vom 17.06.2024 – 11:58

In der Nähe von Rüsselsheim im Landkreis Groß-Gerau gibt es einen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein. Es ist der erste Fall in Hessen.

Die Infektion des Wildschweins mit dem Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Hessen wurde laut des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat zunächst durch das Landeslabor Hessen festgestellt. Am Samstag, den 15. Juni, bestätigte das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) das Ergebnis. Wie das Ministerium weiter mitteilt, liegt der Fundort des infizierten Tiers in einem Waldgebiet nahe einer Landstraße in der Nähe von Rüsselsheim. Außerdem befinden sich zwei Autobahnen in der Nähe. 

Das Landwirtschaftsministerium habe unverzüglich eine ASP-Koordinationsgruppe sowie einen Tierseuchenstab eingerichtet. Oberstes Ziel ist es, die Tierseuche auf ein möglichst kleines Gebiet einzudämmen und zu verhindern, dass diese sich ausbreiten kann oder auf Hausschweinbestände übertritt.

Nach dem ersten Fund wurden zwei weitere Wildschweinkadaver entdeckt und untersucht. Beide Blutproben waren laut Ministerium negativ. Die Falltiersuche werde fortgesetzt.

Schutzmaßnahmen gegen ASP-Ausbreitung angelaufen

Das Landwirtschaftsministerium teilt weiter mit, dass umgehend eine 15-km große Restriktionszone eingerichtet wurde. Kreise, die in diesem Radius liegen, arbeiten an Allgemeinverfügungen. Sie regelt unter anderem:

  • das Verbringen von Schweinen und deren Haltung 
  • den Umgang mit tierischen Produkten
  • das Ausbringungen von Gülle 

Ein generelles Jagdverbot in der Zone soll dazu führen, Wildschweine nicht aufzuschrecken. Von der Restriktionszone betroffen sind: 

  • der Landkreis Groß-Gerau 
  • der Main-Taunus-Kreis
  • Darmstadt-Dieburg
  • Offenbach-Land
  • die Städte Frankfurt und Wiesbaden

 Zudem liegen in Rheinland-Pfalz der Landkreis Mainz-Bingen und die Stadt Mainz in dem Radius. Die oberste Landesbehörde in Rheinland-Pfalz seien informiert worden.

Die Behörden prüfen zurzeit, wie viele und welche schweinehaltenden Betriebe in dieser Zone liegen. Die von der Restriktionszone betroffenen Veterinärbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte organisieren aktuell die Suche, Beprobung, Bergung und Entsorgung von Fallwild und in diesem Zusammenhang die Einrichtung von Kadaversammelplätzen. 

Die Krisenstrukturen der betroffenen Kreise wurden aktiviert. Das epidemiologische Expertenteam des Friedrich-Loeffler-Instituts wird die Veterinärbehörde des Landkreises Groß-Gerau ab Montag vor Ort unterstützen und schon am Sonntag telefonisch beraten.

Mit Material von landwirtschaft.hessen.de

16. Juni 2024: Erstmals ASP bei Wildschwein in Hessen nachgewiesen

In Hessen gibt es den ersten ASP-Fall bei Wildschweinen. Wie der zuständige Hegeringsleiter des betroffenen Landkreis Groß-Gerau in einer Nachricht an seine Mitglieder berichtet, wurde die Afrikanische Schweinepest bei einem Wildschwein im Bereich Königsstädten festgestellt.

Jagd muss bis auf Weiteres ruhen

Nach mündlicher Anordnung des zuständigen Veterinäramts muss die Jagd auf sämtliche Wildarten im Landkreis bis auf Weiteres ruhen. Eine entsprechende Allgemeinverfügung sei in Arbeit, heißt es auch vom Landesjagdverband Hessen.